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Sehenswerte Orte auf Madeira

Madeira ist definitiv ein Paradies für alle, die gern wandern gehen. Wir haben die kleine Insel im Atlantik 9 Tage lang bereist und zeigen dir in diesem Beitrag unsere Sehenswürdigkeiten, die wir in dieser Zeit entdeckt haben. Natürlich gibt es noch weit mehr zu sehen, denn obwohl die Insel nur 57 km lang und 22 km breit ist, bietet sie unterschiedlichste Landschaften, Orte und Möglichkeiten hier eine gute Zeit zu haben. Wenn dir der Beitrag zu lang ist, oder du lieber auf bewegte Bilder stehst, dann haben wir dir das ganze auch als Video aufbereitet.

Hinkommen und beste Reisezeit

Flüge von Deutschland gibt es immer mal wieder zu recht günstigen Preisen. Wir sind von Hannover geflogen, statt direkt von Hamburg und haben einige hundert Euro gespart. Der Flughafen von Madeira ist nicht weit von der Hauptstadt Funchal entfernt und wurde nach dem bekanntesten Kind der Insel benannt – Cristiano Ronaldo. Der Anflug auf diesen Flughafen gilt übrigens als einer der gefährlichsten weltweit und darf nur von Piloten mit spezieller Lizenz angeflogen werden.

Von April bis Oktober bleibt ihr auf Madeira eher trocken und könnt die meisten Wanderungen ohne Regencape durchstehen. November bis März ist zwar Regenzeit, aber es gibt noch sonnige Momente, während du im Januar und Februar auf jeden Fall nass wirst.

Mietwagen auf Madeira – das solltest du beachten

Wir haben unseren Mietwagen etwas außerhalb des Flughafens gebucht. Dies war kein Problem, da ein Shuttleservice uns direkt zum Autovermieter gebracht hat. Hier ein paar Tipps für euren Mietwagen: Nehmt euch einen Wagen mit Automatik und besserem Motor, falls ihr vorhabt in die Berge zu fahren, und das habt ihr definitiv vor – denn hier oben ist es echt atemberaubend schön. Die Straßen auf Madeira sind teilweise sehr steil und eng, und wir haben von anderen Touristen gehört, dass ihr Wagen diese Steigungen nicht geschafft hat.

Auch solltet ihr etwas Fahrerfahrung im Gebirge haben, denn nicht selten fährt man eine dieser steilen engen Straße hinauf und wird dann von einem entgegenkommenden Bus überrascht und muss rückwärts fahren oder ganz am Rand der Klippe Platz machen. Vermeide, über Steine zu fahren, da diese hier messerscharf sind und aus sehr festem Material bestehen, dass deine Reifen sehr leicht aufschlitzen kann.

Unsere Reiseroute im Überblick

Wir haben die Insel in 2 Teile aufgeteilt, um uns ganz gezielt Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Viele der besten Orte liegen nämlich ganz im Westen der Insel – falls du eine Unterkunft also in Funchal hast, musst du jedes Mal ca. 50 Minuten fahren, um an diese Orte zu kommen. Bedenke, dass du pro Tag maximal 2 Orte besuchen kannst.

Um den Westen zu erkunden, haben wir uns eine Unterkunft in Ponta do Sol genommen. Dieser Ort gilt als der mit den meisten Sonnenstunden und den schönsten Sonnenuntergängen, die Anbindung zur Autobahn ist sehr gut und es gibt einen Hafen mit Supermarkt und kleinem Strand. Damit du besser entscheiden kannst, wo du deine Unterkunft buchen sollst, geben wir die unsere Tipps zuerst für den Westen und dann für den Osten der Insel.

Levada Nova und Levada do Mohinio

Ein absolutes „MUST DO“ ist eine sogenannte Levada Wanderung. Die Levadas sind kleine Wasserkanäle, an denen du entlang wandern kannst. Ihre eigentliche Aufgabe ist es, das Wasser aus dem Norden auf die Anbauflächen im Süden zu transportieren. Es gibt über 200 dieser Levadas, die ein Streckennetz von über 3000 Kilometer umfassen.

Eine der schönsten und zu gleich einfachsten Levada-Wanderungen ist sicherlich die Levada Nova – Dieser Rundweg dauert ungefähr 4 Stunden, umfasst 13 Kilometer und bietet als Highlight einen Wasserfall, hinter dem du durchlaufen kannst. Möchtest du nur eine dieser Wanderungen unternehmen, dann diese.

Die Wanderung haben wir im Video für dich festgehalten.

Cascata dos Anjos – Wasserfall auf der Straße

Eine alte Küstenstraße, auf die ein Wasserfall stürzt und durch den die Einheimischen fahren, um ihr Auto zu waschen, das ist in etwa die Kurzbeschreibung dieses Ortes. Cascata dos Anjos ist zu einem echten Instagram Hotspot geworden. Besonders schön ist es hier in den frühen Abendstunden, wenn die Sonne hinter dem Wasserfall untergeht und die Straße die Sonnenstrahlen reflektiert.

Unterkünfte in Ponta do Sol

Unterkünfte gibt es in Ponta do Sol mehr als genug, hier musst du dich eher entscheiden wie viel oder wie wenig Luxus du dir gönnen möchtest. Wir haben dir hier mal ein paar schicke Perlen herausgesucht.

  • Nicht weit vom oben genannten Wasserfall und doch etwas ruhiger gelegen. Ein echtes Traumhaus mit Pool – Casas da Vargem
  • Genauso luxuriös, mit Blick aufs Meer und die umliegenden Klippen – Estalagem da Ponta do Sol
  • Ferienhaus nur für euch allein – Villa Calhau

São Vicente – ein wunderschönes Tal

In diesem Tal stehst du mitten zwischen den Bergen von Ost und West – eine kleine Kapelle auf ein Hügel bietet einen tollen Rundumblick in die Berge und bis zum Meer. Hier geht es sehr entspannt zu und der kleine Ort bietet auch Café und Restaurants für den Beginn einer Wanderung in die umliegenden Berge.

Praia da Ribeira da Janela – die Felsspitzen im Meer

Hier kommt man her um die Felsen, welche aus dem Meer ragen zu fotografieren. Ein toller Fotospot – ein Stück oberhalb führt eine Straße entlang, von der aus du die Felsen noch einmal aus einer anderen Perspektive sehen kannst. Es lohnt sich, diesen Weg weiterzufahren, denn er führt uns direkt zur nächsten Sehenswürdigkeit.

Miradouro da Faja do Barro

Der schwarze Strand in Seixal

Dieser Strand ist wohl einer der Gründe, warum man Madeira auch als das Hawaii Europas bezeichnet. Tiefschwarzer Sand, grüne Klippen und Surfer lassen wirklich ein bisschen Hawaii Feeling aufkommen. Am Ende sieht man einen kleinen Wasserfall und Vögel ziehen ihre Kreise. Wenn du etwas Zeit hast, nimm dir eine Decke mit und genieße diesen Ort für ein paar Stunden.

Pukikki Bar – Hawaii Feeling pur

Wusstest du, dass die Ukulele hier auf Madeira erfunden wurde? Nein? Wir auch nicht, aber in dieser Bar kommt nicht nur Hawaii Feeling auf, nein du erfährst auch alles über die erste Ukulele der Insel, seinen Erbauer und nebenbei auch einiges über Zuckerrohrschnaps, Rum, Whiskey, die Insel und Hawaii. Die Besitzer sind echte Kenner in Sachen Madeira, du kannst hier nicht nur leckere Cocktails trinken, sondern auch verschiedene Rum-Sorten aus aller Welt probieren und mehr darüber erfahren.

Posto Florestal Fanal – der Nebelwald

Der Feen- oder Nebelwald ist ein Ort wie aus einem Märchenfilm, besonders wenn die Nebelwolken durch die Bäume ziehen. Es gibt eine Wanderung, den PR13, der dich über 3 Stunden entlang durch den Wald führt. Oder du fährst an einen Parkplatz und bist inmitten der uralten Lorbeerwälder Madeiras. Diese Bäume standen schon hier als die Insel entdeckt wurde und verzaubern bis heute die Menschen, die hier entlang spazieren. Für den Nebel gibt es natürlich keine Garantie, aber es lohnt sich auch ein zweites Mal herzufahren, falls es beim ersten Besuch nicht direkt klappen sollte. Besonders Morgens hat man bessere Chancen auf Nebel.

25 Fontes Wasserfälle und der Risco Wasserfall

Diese Wanderung sind eigentlich zwei Wanderungen. Beide beginnen mit einem langen Weg auf Beton nach unten. Es gibt einen Shuttleservice, der dich bis zum Einstieg der Wanderungen bringt und dir einiges an Zeit und Anstrengung spart. So bleibt etwas mehr Zeit, um die eigentliche Wanderung fitter zu überstehen. Der Shuttle kostet ca. 3 Euro pro Strecke und erwartet dich oben oder unten auf dem Parkplatz.

Der Riso Wasserfall ist die kürzere der beiden Wanderungen und es wartet ein gigantischer Wasserfall auf dich. Die 25 Wasserfälle zu erreichen dauert etwas länger und beide zusammen zu machen haben wir leider nicht geschafft.

Der Osten von Madeira

Weiter geht es mit dem Ostteil Madeiras. Hier ist besonders die Hauptstadt Funchal bei Touristen beliebt, es legen Kreuzfahrtschiffe an und Tagestouristen erobern die Stadt. Unser Tipp ist daher etwas außerhalb zu wohnen, um etwas weiter weg vom Hauptstadtlärm zu sein, und dennoch nah genug an den Sehenswürdigkeiten.

Câmara de Lobos – Unser Ausgangsort für den Osten der Insel

Für diese Seite haben wir uns ein kleines Fischerdorf namens Câmara de Lobos als Basis gesucht. Hier wohnte bereits Winston Churchill 1950 ein paar Tage und malte die Bucht in ihrer vollen Pracht. Auch heute ist dieser Ort ein malerischer Traum. Man fühlt sich an Bilder aus Chinque Terre an der Amalfiküste erinnert. Die Häuser wurden in die Hänge gebaut und Fischerboote stehen in der Mitte der Bucht bereit, um morgens auf Fischfang zu gehen.

Abends spiegeln sich die Lichter des Ortes im Meer und man kann sich direkt an der Hafenkante einen leckeren Poncha und lokale Gerichte gönnen. Auch viele Einheimische kommen hier her, um den Abend zu begießen.

Highlight: Pico Airerro un Pico Ruevo

Die Wanderung auf dem PR1, von Pico Airro zum Pico Ruevo ist wohl die bekannteste und beliebteste Strecke auf Madeiras – zu Recht. Die Aussicht ist atemberaubend und die Wanderung führt vorbei an den höchsten Klippen und schönsten Bergen Madeiras. Leider konnten wir diese Wanderung nicht persönlich machen, da es die ganze Woche zu neblig war, um überhaupt etwas zu sehen. Es lag sogar noch Schnee auf dem Parkplatz als wir oben ankamen. Es gibt eine Webcam, auf der du das aktuelle Wetter sehen kannst, um zu prüfen, ob sich die Fahrt nach oben lohnt oder nicht. Hier gehts zu den Webcams

Du kannst die Tour von 2 Seiten starten. Beide Berge haben einen Parkplatz von denen aus du ca 6 Stunden zum jeweils anderen Berg laufen kannst. Eventuell reicht dir aber auch nur die halbe Strecke um einen guten Ausblick zu bekommen.

Pico do ArieiroParkplatz | Pico RuivoParkplatz

Santana

In diesem kleinen Ort gibt es die traditionellen Häuser Madeiras (Casas Tipicas) zu sehen, die heute eher als Museum dienen. Die Steinhäuser sind mit steilen dreieckigen Strohdächern gedeckt. Die Häuser sind einen Besuch wert, um zu sehen, wie früher auf Madeira gelebt wurde. Die berühmten 6 Häuser kann man nicht übersehen, da sie direkt an der Dorfeinfahrt stehen.

Ihren Namen hat der Ort Santana von der kleinen Kapelle „Santa Ana“, die im 16. Jahrhundert von den ersten Siedlern erbaut wurde. An der Stelle, an der ursprünglich die Kapelle „Santa Ana“ stand, steht heute eine Kirche aus dem 17. Jahrhundert.

Santana gehört zu den fruchtbarsten Regionen der Insel, dies auch aufgrund des Wetters, denn im Norden der Insel kann es schon mal ein wenig öfter regnen als im Süden. Früher wurde hier Weizen und Kartoffeln angebaut, heute hauptsächlich noch Mais.

CalhalSao Jorge (die Tür zum Meer)

Nicht weit weg von Santana befindet sich eine weitere kleine Sehenswürdigkeit – und zwar das Tor zum Meer. Im kleinen Dörfchen Sao Jorge am Meer liegen die alten Mauern einer Zuckerrohrfabrik. Man hat einen schönen Ausblick auf die raue Nordküste Madeiras.

Miradouro de Sao Lorence Wanderung

Ebenfalls eine Wanderung, die du auf Madeira gemacht haben solltest. Die vorgelagerte Halbinsel bietet wilde Landschaften und raues Meer. Es kann hier sehr stürmisch werden und besonders zum Sonnenaufgang ist diese Gegend wunderschön.

Funchal – Sehenswertes um Funchal herum

Cabo Giraro

Hier befindet sich die höchste Steilklippe Europas. 580 Meter tief geht es hier steil nach unten und man selbst steht dabei über dem Abgrund auf einer gläsernen Plattform. Am besten erreicht ihr diesen Punkt mit dem Auto oder Taxi. Den Ort findet ihr hier.

Jardim – Botanischer Garten und Monte Palace

Von Funchal nach Monte zu fahren lohnt sich gleich mehrfach, hier oben gibt es zwei der schönsten botanischen Gärten, die wir bisher gesehen haben. Beide sind mit einer Gondel direkt von der Innenstadt aus zu erreichen. Statt mit der Seilbahn kannst du auch einfach mit dem Bus nach oben fahren, dies ist nicht nur günstiger, sondern gibt dir auch nochmal einen anderen Blickwinkel auf Funchal und seine Außenbezirke.

Mit dem Schlitten fahren

Eine sehr beliebte Attraktion bei Touristen ist die Schlittenfahrt von Monte – etwa 10 Minuten fährt man in einem großen Korb die Straße hinunter und wird dabei von 2 sogenannten Carreiros gesteuert. Diese Tradition gibt es seit dem 19. Jahrhundert und ist bis heute eines der Highlights der Insel. Die Straßen, auf denen die Schlitten fahren, sind bereits stark abgeschliffen und glänzen in der Sonne.

Monte Palace – Botanischer Garten – Parkplatz – Seilbahn 20 Min von Funchal 11 Euro ONEWAY. 16 Euro hin und zurück. Eintritt 12,50 Euro.

FUNCHAL Cristo Rei JesusStatue *Tote wurden hier ins Meer geworfen, die nicht katholisch waren.

Unterkünfte in Funchal

In der Hauptstadt hast du wieder die komplette Auswahl aller Arten von Unterkünften, wir haben uns für ein Haus im kleinen Hafen von Câmara de Lobos entschieden, um etwas idyllischer und abseits vom Trubel zu wohnen, und waren mit unserer Wahl mehr als zufrieden.

Wanderwege mit Karte

Die Wanderwege von Madeira findet man auf dieser Karte – Es gibt auch diverse Apps, mit denen ihr den für euch interessantesten Weg finden könnt.


Wir hoffen, ihr habt eine coole Zeit auf Madeira und hoffen der Beitrag hat euch etwas inspiriert.

Falls Ihr noch Fragen habt oder eure Geheimtipps anderen mitteilen möchtet, dann schreibt doch gern etwas in die Kommentare.

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