Dass die Schweiz wunderschön ist haben wir ja schon berichtet, das sie aber auch eines der beliebtesten Ziele für Auswanderer ist, wissen wohl wenige. Aber eigentlich ist es nicht besonders verwunderlich, bietet die Schweiz neben einer atemberaubenden Natur auch noch niedrigere Steuern und Rekord-Gehälter. Der Käse und die Schokolade sind aber natürlich auch ein Grund, um länger in der Schweiz zu leben.
Wie du vielleicht weiß, nutzen viele Deutsche im Grenzgebiet diese Vorteile aus und pendeln täglich in die Schweiz um dort zu arbeiten. Doch warum wandert man nicht direkt in das Land der Berge aus und lebt dort als Teil der Schweizer Gemeinschaft?
Keine Sprachbarrieren
Die meisten Länder haben ein Problem für Auswanderer, die Sprache – diese Hürde fällt in der Schweiz schonmal weg, da im Großteil der Schweiz deutsch gesprochen wird. Es kommt aber natürlich darauf an in welchem Teil der Schweiz du dein neues zu Hause haben möchtest. So kann es sein das du französisch oder italienisch lernen musst.
Auch die Verwandten sind schnell mal besucht, was bei einem Ortswechsel nach Asien nicht ganz so einfach gelingt. Dies sind also ein paar positive Punkte die für das Auswandern in die Schweiz sprechen.
Ganz schön teuer hier!
Wir haben uns die Schweiz angesehen und waren zuerst geschockt wie teuer dort alles ist. Zugfahren – auch auf kurzen Strecken – um Himmels Willen!
Beispiel: Von Zürich nach Rapperswil sind es ca. 37 Min Zugfahrt – Kosten dafür: 17 Euro pro Person. Restaurantbesuche sind im Vergleich zu Deutschland kaum bezahlbar. Leben in der Schweiz kostet also – und zwar richtig! Für uns extrem, für Schweizer aber völlig normal.
Die Schweiz gewinnt das Zahlenspiel
Was verdienen Schweizer denn im Durchschnitt, um diese Preise als normal zu empfinden?
- Durchschnittlicher Verdienst in der Schweiz: ca. 65.000 Schweizer Franken (57.000 €) brutto im Jahr (monatlich ca. 4.750 €)
- Durchschnittlicher Verdienst in Deutschland: ca. 45.240 € brutto im Jahr (monatlich ca. 3.770 €)
Die Lohnsteuern liegen dabei weit auseinander.
- Spitzensteuersatz Schweiz: 23 Prozent
- Spitzensteuersatz Deutschland: 45 Prozent
Zusätzlich fallen in der Schweiz etwa 10 % für weitere Abzüge wie Arbeitslosen- oder Invalidenversicherung an.
Wenn man also einen guten Job in Zürich findet, kann es sich finanziell sehr wohl lohnen in dieses wunderschöne Land umzuziehen. Eine niedrige Arbeitslosenquote von 2,1 % spricht ebenfalls dafür, dass es für Fachkräfte und qualifizierte Mitarbeiter immer einen Platz gibt. Ob dein Beruf aktuell gesucht wird kannst du auf einer der Stellenbörsen schnell überprüfen.
Wichtig: Das Unternehmen, dass dich einstellt muss nachweisen, dass es keinen Schweizer gibt der diese Arbeit machen kann oder will, erst dann darf ein Ausländer eingestellt werden.
Der Umzug: Worauf du achten solltest
Du hast also einen Job gefunden und willst nun den Umzug in die Schweiz wagen – wie geht es weiter und welche Voraussetzungen gibt dafür?
Die Schweiz liegt geografisch gesehen zwar in Europa ist aber kein EU-Mitglied was die Einreise und einen längeren Aufenthalt nicht ganz so einfach macht. Wenn du länger als 90 Tage bleiben möchtest und davon gehen wir einfach mal aus, benötigst du einen sogenannten Aufenthaltstitel vom Migrationsamt.
Zusätzlich musst du dich spätestens 14 Tage nach Einreise und auf jeden Fall vor deinem ersten Arbeitstag bei deiner neuen Wohngemeinde anmelden und dort eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen.
Du musst über ausreichend finanzielle Mittel oder einen unterschriebenen Arbeitsvertrag verfügen, um diese Genehmigung zu erhalten. Zudem wird eine Arbeitserlaubnis benötigt. Die unterschiedlichen Bewilligungen sehen wie folgt aus:
Zudem wird eine Arbeitserlaubnis benötigt. Die unterschiedlichen Bewilligungen sehen wie folgt aus:
- Bewilligung B (Aufenthaltsbewilligung): Bewilligung mit Arbeitserlaubnis. Die gibt es bei Vorlage eines Arbeitsvertrags, der 12 Monate oder länger dauert. Sie ist 5 Jahre gültig.
- Bewilligung C (Niederlassungsbewilligung): Diese zeitlich unbeschränkte Bewilligung gibt es für Auswanderer, die sich schon 5 Jahre regulär und ununterbrochen in der Schweiz aufhalten.
- Bewilligung G (Grenzgängerbewilligung): Bewilligung für alle mit Arbeitserlaubnis in der Schweiz, aber Wohnsitz auf der anderen Seite der Grenze. Wer eine Bewilligung G hat, muss mindestens einmal pro Woche ins heimische Ausland zurück.
- Bewilligung L (Kurzaufenthaltsbewilligung): Bewilligung für eine befristete Zeit (i. d. R. weniger als ein Jahr).
Ebenfalls benötigst du eine Krankenversicherung. Anders als in Deutschland hat der Arbeitgeber hier nichts damit zu tun. Jeder Mitarbeiter muss sich also selbst um seine Krankenversicherung in der Schweiz kümmern.
Formalitäten für den Umzug in die Schweiz
Du hast also einen Job, eine Wohnung und nun muss dein ganzer Hausrat über die Grenze in die Schweiz eingeführt werden. Dabei gibt es natürlich wieder ein paar Regeln zu beachten, denn du ziehst schließlich über eine Landesgrenze und nicht nur in einen anderen Ort.
Nachdem du die Umzugskosten verglichen hast und dich für ein Umzugsunternehmen entschieden hast, gibt es noch folgende Regeln zu beachten:
- Alle Gegenstände müssen erfasst werden. Eine Liste mit allem, was du einführst, muss dann beim Zoll zusammen mit dem Formular für Übersiedlungsgut vorgelegt werden.
- Gegenstände müssen bereits 6 Monate in deinem Besitz sein
- du benötigst den Mietvertrag, Arbeitsvertrag und eine Abmeldebestätigung aus Deutschland.
- Reisepass, Geburtsurkunde, Impfpass
- internationalen Führerschein
Willkommen in der Schweiz!
Falls du es durch all diese Regeln und kleinen Hürden geschafft haben solltest, dann Glückwunsch und Herzlich willkommen in der Schweiz. Dieses Land hat eine Menge zu bieten und wird dir sicherlich nie langweilig. Würden wir in die Schweiz auswandern? Eher nicht. Wir finden es aber interessant sich diese Gedanken zu machen und auf der Suche nach dem perfekten Heimatland sicher auch einen spannenden Kandidaten.
Wie sieht es bei dir aus? Hast du dir schon einmal überlegt auszuwandern und wenn ja wohin? Wäre die Schweiz etwas für dich? Schreib uns gern einen Kommentar, wir freuen uns über deine Meinung.