Wir befragen bekannte Blogger und Reisende zu besonderen Erlebnissen und Erfahrungen in der ganzen Welt und stellen dir hier ein paar der interessantesten Leute vor, die wir unterwegs oder online getroffen haben.
In diesem Artikel geht es um Xenia und Stefan von den Travelbohos, die ungefähr zur gleichen Zeit wie wir auf Weltreise gegangen sind. Sie fielen uns durch ihre stimmungsvollen und starken Bilder auf, die uns total beeindruckt haben. Sie schicken uns ihre Antworten direkt aus Australien.
Falls du mehr über die Beiden erfahren willst und sehen möchtest wo sie sich gerade befinden, schau doch mal auf ihrem BLOG – bei FACEBOOK oder INSTAGRAM vorbei. Nun aber direkt zu den Fragen – Viel Spaß damit!
Stellt euch doch bitte kurz vor
Wir sind Xenia (27) und Stefan (30). Seit fünf Jahren sind wir ein Paar und haben uns fast genau vor einem Jahr, im August 2017, in den Flieger gesetzt, um die Welt zu bereisen. Im Oktober werden wir nach 14 Monaten zurück nach Deutschland fliegen. Danach wird sich zeigen, ob wir nochmal losziehen.
Was hat euch inspiriert zu reisen?
Stefan: Es war schon immer mein Traum ein Jahr „Work and Travel“ in Australien zu machen. Leider hat es weder nach meiner Ausbildung noch nach dem Studium hingehauen bzw. ich hatte nicht den Mut alleine loszuziehen. Nach den ersten Fernreisen mit Xenia war klar, dass wir die Leidenschaft fürs Reisen teilen. So war es dann die logische Folge gemeinsam eine Weltreise zu machen.
Xenia: Als Erzieherin in einem Familienzentrum habe ich viel Kontakt zu Menschen aus anderen Nationen und Kulturen bekommen. Diese haben mich sehr neugierig gemacht. Ich habe mich immer sehr viel über andere Länder und Herkünfte interessiert. Nach kurzen Reisen kam immer wieder das Fernweh zurück. Es sollte diesmal einfach länger gehen als nur die üblichen 2-3 Wochen. Den perfekten Partner hatte ich dafür bereits gefunden. Wir haben ganz schnell den Entschluss gefasst, auf Weltreise zu gehen und uns vorher viele Tipps von anderen Reise-Bloggern eingeholt.
Wie würdet ihr euren Reise-Stil beschreiben?
Von allem etwas- vom Backpacker, Work and Traveller bis hin zum Luxus-Reisenden. Es war schon von allem etwas dabei.
Wie hat sich euer Leben durch das Reisen verändert?
Wir sind durch das Reisen viel dankbarer geworden. Durch die ganzen Eindrücke haben wir gelernt, wie gut wir es eigentlich haben und das alles nicht selbstverständlich ist. Natürlich ist unser Leben viel entspannter geworden. Es ist ein tolles Gefühl frei entscheiden zu können wie wir unseren Tag gestalten. Es gibt keinen Vorgesetzten, der uns etwas vorschreibt. Wir sind sozusagen unsere eigenen Chefs ;).
Es gibt nichts schöneres als jeden Tag viele kleine und große Abenteuer erleben zu dürfen und das zu tun, was uns wirklich Spaß macht. Natürlich liegen wir dabei nicht nur auf der faulen Haut, sondern arbeiten stetig an unseren Projekten weiter. Unsere Beziehung ist gereift, wir können uns aufeinander in allen Lebenslagen verlassen und haben gelernt aufeinander einzugehen. Als Paar war das ganze durchaus eine Mutprobe, denn wer es so lange miteinander aushält ohne dass die Fetzen fliegen, ist doch wie füreinander gemacht.
Was war euer schönster Moment auf Reisen?
Ein Highlight war sicherlich der Heiratsantrag auf den Philippinen und damit verbunden unsere anstehende Hochzeit im Oktober in Kalifornien. Aber diesen einen schönsten Moment gibt es für uns nicht. Beim Volunteering im Waisenhaus auf Sansibar konnten wir die Kultur und Lebensweise hautnah miterleben und in lachende Kinderaugen zu schauen, macht so viel Freude. Nicht zu vergessen die interessanten Begegnungen, die wir mit freilebenden Wildtieren auf unserer Selbstfahr-Safari in Nambia und Südafrika gemacht haben. Neuseeland ist unser zweites Zuhause geworden, wir konnten das Camperleben genießen und an die zwei Monate im Kiwifruit Packhouse werden wir wohl ewig zurückdenken. Wir könnten das Ganze für jedes Land weiterführen…
Welcher Mensch hat euch auf eurer Reise am meisten beeindruckt?
Mama Suzanna und Stephen Whittle.
Mama Suzanna ist die Leiterin des Waisenhausen auf Sansibar. Was sie aufgebaut hat und mit welcher Lebensfreude sie Kindern hilft hat uns beeindruckt. Dieses Engagement um hilfsbedürftigen Kindern zu helfen und dafür auch ein stückweit ihr eigenen Leben hintenanzustellen hat uns beeindruckt und einmal mehr gezeigt, dass es im Leben mehr gibt als materielle Dinge (immer mehr immer größer und besser, was wir so ein bisschen aus Deutschland kennen).
Stephen Whittle haben wir in Neuseeland im Kiwi Packhouse kennen gelernt. Er hat uns eine Woche zu sich nach Hause eingeladen, was für eine tolle Geste. Aber was uns noch mehr beeindruckt hat, dass seine zwei Kinder (2 und 4 Jahre) bereits in über 15 Ländern waren. Außerdem erzählte er uns, dass er sein Haus in NZ verkaufen und mit seiner Freundin und den beiden Kindern um die Welt reisen wird.
Euer absoluter Hass-Ort – Nie wieder nach?
Stefan: New Delhi. Auch wenn wir nur ein Tag dort waren, muss ich nicht nochmal hin. Schon beim Landeanflug konnte ich meine Augen kaum trauen. Nein es war kein Nebel, es war alles voller Smog. Bei der Fahrt zu unserer Unterkunft wurden wir zuerst Opfer eines Scams durch einen Taxifahrer, direkt danach das gleiche mit einem Tuk Tuk Fahrer. Dazu dieser Verkehr und ständige Lärm. Wer nicht hupt bekommt wahrscheinlich den Führerschein entzogen :D.
Was hat euch am meisten überrascht?
Die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Menschen. Die Menschen in allen bereisten Ländern waren uns gegenüber freundlich und in kritischen Situationen war immer eine helfende Hand zur Stelle, das hat uns wirklich positiv überrascht. Ob nun unser Host in Sri Lanka, der mit uns über die Schienen lief und uns die Stadt gezeigt hat oder unsere Arbeitskollegen im Kiwi Packhouse in Neuseeland, die uns kostenlos für mehrere Wochen zu sich nach Hause eingeladen haben. Nach einer beängstigenden Situation an einem Bahnhof in Indien, waren sofort Menschen da, die uns geholfen haben. Alles Begegnungen für die wir sehr dankbar sind.
Worauf seid ihr besonders stolz?
Es gewagt zu haben – Job gekündigt, Backpack gepackt und um die Welt reisen.
Der peinlichste Moment auf eurer Reise?
Xenia: In Neuseeland bei einem Small Talk einem Mann von heißen Südamerikanerinnen vorzuschwärmen – er war katholischer Pfarrer.
Wo war der coolster Ort an dem ihr je übernachtet habt?
German Island (Inoladoan Island) vor Port Barton auf den Philippinen. Wir hatten dort eine ganze Insel für uns alleine – traumhaft.
Euer Reisetip an unsere Leser?
Du träumst vom Reisen und möchtest aus deiner Komfortzone heraus? Dann l eg ein Datum fest, pack deinen Backpack und zieh los, egal was die Menschen um dich herum sagen. Denn es ist DEIN Traum und nur du bist deines Glückes Schmied, also hör auf dein Herz.
Was habt ihr auf der Reise gelernt?
Alle Erfahrungen aufzusaugen, egal ob positiv oder negativ. Wir denken immer wieder gerne an die vielen positiven Momente zurück, doch die Negativen haben uns als Menschen reifen lassen.
Das verrückteste das Ihr auf eurer Reise getan oder erlebt habt:
Xenia: Ganz am Anfang hatte ich eine unglaubliche Begegnung auf dem Zeltplatz in der Nähe des Etoscha Nationalparks in Namibia. Durch ein Rascheln von draußen bin ich aufgewacht. Ich war sehr neugierig, nahm meine Stirnlampe, machte vorsichtig den Zeltreißverschluss auf und ging nach draußen. Ich konnte meinen Augen nicht trauen als vor mir eine riesengroße Giraffe stand und neben dran ein Stachelschwein. Als die Beiden mich bemerkten machten sie sich schnell vom Acker. Ein unglaublicher Moment für mich, so ein großes Tier vor mir stehen zu sehen, nicht mal ein Zaun trennte uns.
Vielen Dank für eure Antworten und viel Spaß auf eurer weiteren Reise wünschen euch Santa und Daniel