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Weltreise finanzieren – so haben wir es geschafft

Weltreise finanzieren wie geht das? Eine der am häufigsten gestellten Fragen an uns und andere Weltreisende ist die nach dem Geld. Deutsche interessieren sich meist mehr für Geld als andere und daher liegt diese Frage auch vielen auf der Zunge. Oft werden wir aber nicht direkt angesprochen, sondern hören sowas wie: „Wie können die sich das leisten?“ oder „Die haben bestimmt was zugesteckt bekommen“ über dritte.

Hier und heute erfährst du wie wir unsere einjährige Reise finanziert haben und wie auch du es vielleicht schaffen kannst solch eine Reise zu starten. Eines gleich vorweg, es ist nicht immer einfach und du musst es wirklich wollen. Das Geld wächst nicht auf Bäumen und geschenkt bekommt man auch selten etwas.

Nicht jeder hat die Möglichkeit

Nicht alle sind in der glücklichen Lage am Ende des Monats noch Geld übrig zu haben und dies wollen wir in diesem Beitrag auch berücksichtigen. Eine Weltreise ist Luxus, PUNKT. Jeder, der meint, dass sich jeder so eine Reise leisten kann, soll dies bitte HARZ4-Empfängern, alleinerziehenden Müttern ohne Arbeitsplatz, Eltern mit schwer behinderten Kindern oder Pflege-Notfällen in der Familie erklären.

Es gibt sicher noch viele andere Beispiele von Menschen, die diese Chance nicht haben, auch wenn sie sich noch so sehr bemühen oder hart dafür arbeiten. Wir betrachten unsere Reise als ein großes Privileg für das wir sehr dankbar sind. Die Möglichkeit dazu sehen wir nicht als Selbstverständlich und für Jedermann machbar an. Da nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Umfeld eine große Rolle spielen können.

Dennoch haben wir Reisende mit Kindern, ohne Geld, mit Hund, mit Fahrrad, Van, zu Fuß, allein und ja, auch mit Pflegefällen daheim angetroffen. Für alles und jeden gab es den einen individuellen Weg diese Reise zu finanzieren, zu planen und möglich zu machen. Wir gehen aber einfach mal davon aus, dass du deine Situation so einschätzt, dass eine längere Reise für dich möglich wäre.

Weltreise finanzieren beginnt mit dem Budget

Vor deiner Reise solltest du dir ein Budget festlegen und dich später auch wirklich daran halten. Bei uns sah dies wie folgt aus: Pro Tag 30 Euro pro Person. Es gibt auch andere Modelle, aber dies erwies sich als recht hilfreich und wir konnten gut damit auskommen. In einigen Ländern lagen wir deutlich darunter, in anderen etwas darüber. Wir rechneten also mit ca. 12.000 Euro pro Person und Jahr.

Da wir uns hauptsächlich in Asien bewegten lag unser Endergebnis aber deutlich unter diesem Wert. Dennoch war es gut, dieses Geld angespart und zurückgelegt zu haben, denn so ist schon etwas für eine nächste Reise da. Du weißt jetzt also, wie viel du ungefähr benötigst – aber wie kommst du nun an dieses Geld?

Schritt 1: Arbeit, Arbeit, Arbeit

Wer hätte es gedacht, wie 44,75 Millionen andere Menschen in der Bevölkerung auch, hatten wir vor unserer Reise einen Job, mit dem wir wohl das meiste Geld anhäufen konnten. Trotz der normalen Kosten wie Miete, Auto und Versicherungen konnten wir so etwas sparen und zurücklegen. Der Wunsch einer Weltreise kam uns vorher aber nicht in den Sinn – dies geschah viel später und erwuchs ebenfalls aus der Arbeit heraus. Wie genau es dazu kam, kannst du hier und hier nachlesen.

Auch das Wochenende kannst du nutzen, um etwas dazu zu verdienen, auf 450 Euro Basis wird es auch in deiner Region kleine Jobs geben, die du mit deinem Hauptjob vereinbaren kannst.

Unterwegs kannst du Work&Travel für dich nutzen, wir haben dies allerdings nicht getan und können dir daher nicht viel dazu sagen. Wir haben Menschen getroffen die in Bars, auf Farmen oder Surf- und Tauchschulen ihre Reisekasse aufgefüllt haben. Besonders beliebt dafür ist Australien, da dort die Löhne vergleichsweise hoch sind und das Geld später in Asien sehr viel länger reicht.

Schritt 2: Sparen, sparen, sparen

Viele sparen auf ein großes Ziel, z. B. einen Urlaub, ein neues Auto, neue Möbel, die Anzahlung für ein Eigenheim oder die große Hochzeit. Wir wussten nicht, wofür wir sparen und haben es dennoch getan. Dabei hatten wir keinen festen Betrag, den wir monatlich sparen konnten. Jeder Monat hat andere Herausforderungen oder Einkünfte. Wir ließen einfach das Geld auf unserem Konto liegen, simpel aber effektiv.

Auf Reisen hast du zu 90 % kein Einkommen und wirst dich dort an ein sparsames Leben gewöhnen müssen. Dies hängt natürlich davon ab, wie viel du vorher zurücklegen konntest und inwiefern du bereit bist auch unterwegs auf Luxus zu verzichten. Gewöhne dich also bereits zu Hause daran sparsam zu leben und denke an dein großes Ziel. Sparen heißt nicht immer nur zu verzichten, sondern das maximale aus dem Geld herauszuholen und das fängt schon bei der Wahl der richtigen Bank an. Beim Buchen solltest du Gutscheine und andere Rabatte nutzen, Meilen sammeln oder vor Ort bessere Preise aushandeln.

Schritt 3: Passives Einkommen aufbauen

Kannst du genug sparen und hast vielleicht 2 Einkommen, dann kannst du über den Aufbau eines passiven Einkommens nachdenken. Passive Einkommen sind Einnahmen aus einer einmaligen Tätigkeit, die sich danach selbst bezahlbar macht. Mieten, Zinsen oder Dividenden sind ein gängiges Beispiel dafür. Für alle drei brauchst du aber vorher Geld und das nicht gerade wenig. Heute gibt es kaum noch Zinsen auf das Ersparte und selbst mit 100.000 Euro auf dem Konto erhältst du nur knapp 200 Euro Zinsen im Jahr. Damit kannst du gerade einmal die jährliche GEZ-Rechnung begleichen. Von dieser kannst du dich während deiner Reise aber zum Glück abmelden.

Dividenden sind da schon etwas besser und können neben den Kurssteigerungen auch einen höheren Ertrag bringen als Zinsen. ETF´s (Exchange Traded Funds) sind eine beliebte Form für passive Einkommen. Viele zahlen alle drei Monate eine Dividende aus und können so schon etwas mehr in die Reisekasse spülen als Zinsen. Mehr zum Thema ETF´s findest du hier.

Mieten sind die Königs-Disziplin der passiven Einkommen. Aber auch hier brauchst du meistens Eigentum oder hohen Kapitaleinsatz. Du könntest aber auch kleine Mieten einnehmen – eine ungenutzte Tief-Garage z. B. könntest du über den Winter an Cabrio-Nutzer in deiner Region abgeben. Während der Reise kannst du deine Wohnung untervermieten. Dies funktioniert auch, wenn du selbst nur Mieter bist – frag dazu vorher aber deinen Vermieter. Wir konnten unsere Wohnung an eine super nette Familie vermieten und hatten so direkt einen Ort, an den wir nach unserer Reise zurückkehren konnten. Praktisch!

Das T-Shirt-Business bietet sich für die Kreativen unter euch an. Dieses Business musst du vor deiner Reise aufbauen und erst einmal eine Menge Zeit und Arbeit reinstecken. Wie genau das ganze funktioniert wird dir in diesem Kurs erklärt. Wir selbst haben auch einen kleinen Betrag jeden Monat durch unsere Shirts online verdient ohne auf der Reise dafür etwas tun zu müssen. Allerdings ist das Ganze ein Verdrängungs-Markt, der aktuell stark überlaufen ist wie kein anderes Geschäft. Sich hier noch durchsetzen zu können erfordert viele gute Ideen, grafisches Geschick, oder das outsourcen dieser Arbeit an Fremde. Falls du dich dafür interessierst, empfehlen wir dir den T-Shirt Kurs von Daniel Gaiswinkler zu kaufen – hier lernst du alles nötige und kannst direkt loslegen.

Ein Blog kann eine Einnahme-Quelle sein, ist aber heutzutage auch keine Garantie für ein passives Einkommen mehr. Die ersten Jahre erfordern hier viel Arbeit und bringen wenig bis gar kein Geld. Mit Affiliate Marketing oder Banner-Werbung kannst du dir zwar etwas dazu verdienen, für die meisten wird es aber auf Taschengeld-Niveau bleiben. Nur wenige können wirklich davon leben. Ein Reiseblog gehört nicht zu den Top-Verdienern unter den Blogs. Falls du aber ein tolles Thema hast, über das du viel weißt und in dem es noch nicht viel Konkurrenz gibt, dann nur zu!

Online-Geschäfte gibt es noch eine ganze Menge: Amazon-FBA, Affiliate-Marketing, Umfragen, Stock-Fotografie oder Remote-Jobs um nur einige zu nennen – nicht alle davon laufen passiv, können dir aber unterwegs ein kleines Taschengeld einbringen.

Schritt 4: Verkaufen, verkaufen, verkaufen

Trenn dich von deinem Schrott und ungenutzten Dingen in deiner Wohnung. Noch bevor es auf Reisen geht, solltest du diesen Schritt nicht nur zum Geld verdienen, sondern auch zum Ausmisten unbedingt nutzen. Flohmarkt, Ebay, Ebay-Kleinanzeigen, Shpock, Kleiderkreisel – nutze sie alle und versuch deine Wohnung soweit es geht zu entrümpeln. Was du nicht verkaufen kannst, solltest du spenden, bevor du es wegwirfst.

Wir waren Monate vor unserer Reise auf Flohmärkten um große Massen an Zeug loszuwerden. Denn auch das Einstellen, Verpacken und Verschicken von Artikeln nimmt Zeit und Arbeit in Anspruch. Auf dem Flohmarkt verkaufen wir Dinge, die wir als zu günstig oder wertlos für Ebay und Co. erachten. An einem Wochenende konnten wir 350 Euro einnehmen und viel Nutzloses aus unseren Schränken verbannen.

Dieser Schritt ist umso wichtiger, da du deine Wohnung eventuell kündigen oder untervermieten möchtest, bevor du auf Reisen gehst.

Schritt 5: Trenn dich!

Damit ist natürlich nicht dein Partner gemeint, sondern dein Auto, Mobilfunkverträge, Fitnessstudio, überflüssige Versicherungen, und alles andere was monatlich abgebucht wird.

Fitnessstudios sind meist nur nach Neujahr gut besucht, danach nie wieder. Nutze die Natur, um dich fit zu halten. Laufen im Park und im nahe gelegenen Wald oder um einen See. Mach Liegestütze und Übungen, die du allein mit deinem Körper ausüben kannst.

Mobilfunkverträge beinhalten teure Handys und sinnlose Vertragsbedingungen – besorg dir eine Prepaid-Karte.

Versicherungen gibt es in Deutschland für jeden Quatsch, die einzigen die du wirklich brauchst, sind Kranken- und Haftpflichtversicherung. Alles andere sind kleine Geldvernichter, die du am Ende sowieso nicht nutzen wirst.

Dein Auto ist der größte Kostenfaktor in deiner Rechnung. Pendler sind sicherlich darauf angewiesen und können nur schwer darauf verzichten. Lebst du aber in einer Großstadt wie Hamburg, Berlin oder München, freunde dich mit Bus und Bahn an. Du sparst eine Menge Geld und Ärger für Reparaturen, Sprit und Versicherungen. Vom Stress im Stau mal ganz zu schweigen.

Zigaretten sind ein weiterer Geldfresser, der auch noch ungesund ist. Ein durchschnittlicher Raucher verqualmt in 5 Jahren ca. 5000 Euro – Dieses Geld würde in Asien 6 Monate dein komplettes Leben finanzieren – inklusive Flüge, Miete, Essen und Ausflüge. Da wir beide nicht rauchen, haben wir allein dadurch schon eine ordentliche Summe sparen können.

Schritt 6: Glück beim investieren

Hier wird es jetzt gefährlich und auf jeden Fall nicht mehr ganz so einfach. Zusätzlich zu den oben genannten Schritten haben wir noch Geld in Risiko-Investments gesteckt. Dazu gehören Ethereum, Bitcoin, Litecoin und Cannabis-Aktien. Diese Investments sind FÜR UNS gut ausgegangen und wir haben einen guten Teil unserer Reise so bezahlen können. Wie die Kurse heute aussehen kannst du selbst leicht nachprüfen und erkennst schnell, das hier viel Glück und Timing mit im Spiel war.

Auf keinen Fall wollen wir diese Dinge heute ans Herz legen oder gar empfehlen. Es gibt aber immer mal wieder Möglichkeiten mit kleinem Einsatz eine Art Lotto-Ticket zu kaufen. Bedenke aber immer das es hier, genau wie beim Lotto, ein Total-Verlust-Risiko gibt. Das Gleiche gilt für Sportwetten, Casinospiele, Pokern und andere Dinge. Du solltest wissen, was du tust und nicht blind in etwas hineinlaufen um eventuell dein Flohmarktgeld zu verlieren.


Wir hoffen dieser Artikel hat dir einen kleinen Überblick verschafft und du kannst deine aktuelle Situation jetzt besser einordnen. Eventuell fängst du ja heute schon an einige dieser Schritte umzusetzen und kannst demnächst auch auf eine längere Reise gehen. Wir wünschen es dir von ganzem Herzen, denn die Welt ist wunderschön.

Viel Spaß

Santa und Daniel

2 thoughts on “Weltreise finanzieren – so haben wir es geschafft

  1. Hallo ihr zwei,
    endlich mal ein sinnvoller Beitrag zur Finanzierung einer Weltreise.

    In der letzten Zeit habe ich einige Videos von Bloggern gesehen, die aussagen wollen, dass jeder eine Weltreise machen kann. Und das ist einfach nicht wahr!
    Ihr habt ja bereits aufgelistet, welche Personengruppen am Ende des Monats eben nicht mehr viel übrig haben, das man sparen kann. Da wäre der Fokus einer Weltreise dann eher Work & Travel angedacht. Wobei auch hier Länder wie Australien, Neuseeland und Kanada einen Riegel für solche Möglichkeiten verwehren, wenn du ein bestimmtes Alter überschritten hast. Demnach kann man eine Weltreise eher als Luxus klassifizieren.

    Toller Beitag! Weiter so!

    LG, Janine von Gepackt&Los!

    1. Wie witzig, wir haben euch eben bei Instagram gesehen und schwubs schreibst du hier 🙂 Danke für deinen Kommentar der nicht nur gut sondern auch sehr richtig ist. Wir sagten ja bereits, dass unsere Reise ein Luxus ist auch wenn wir nicht im Luxus unterwegs waren. Wir hatten immer sehr günstige Unterkünfte und haben meist auf der Straße und nur selten in Restaurants gegessen und dennoch sind wir damit reicher als all die dort lebenden Bewohner. Blogger und YouTuber, die immer wieder behaupten „DAS KANN JEDER“ vergessen, an Leute zu denken die Ängste haben die stärker sind als ihr Wunsch nach Reisen oder denen eben das Geld fehlt um überhaupt etwas zu sparen. Dennoch sollte jeder versuchen seinen Traum zu leben und seine Wünsche verfolgen – auch wenn es nicht einfach ist.

      LG Santa und Daniel

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